Die russische Offensive im Januar 1945 gegen die deutsche Ostgrenze schnitt Millionen von Deutschen in den östlichen Provinzen (Ostpreußen, Westpreußen, Danzig, Schlesien und Pommern) den Fluchtweg ab. Die russische Offensive war der Auslöser für einen massiven Flüchtlingsstrom ziviler Menschen, fast ausschließlich Frauen und Kinder. Nachdem der letzte, überfüllte Zug abgefahren war, war der Weg über die Ostsee der einzige Fluchtweg.
Es war ein Eiswinter mit bis zu 25 Frostgraden und massenhaft Schnee. Schon während der Flucht starben viele Menschen unterwegs an Entkräftung, und viele kleine Kinder erfroren. In den Hafenstädten standen tausende frierender, hungriger Flüchtlinge und warteten auf Schiffe. Wenn ein Schiff ankam, wurden schwache Menschen umgeworfen und totgetrampelt. Auf den Schiffen waren Hygiene und Essensversorgung mehr als schlecht, und oft gab es nicht Platz genug, um sich hinzusetzen oder sich hinzulegen. Alle waren in einer elenden Verfassung, und schon auf den Schiffen starben viele der Flüchtlinge, vor allem Kinder. Mehrere der Flüchtlingsschiffe wurden von sowjetischen U-Booten torpediert, von Bomben getroffen, oder sie trafen auf eine Mine und sanken.