Østre Kirkegård

Christianskirken, Sønderborg

Christians Sogns Begravelsesvæsen

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Kirkegårdsleder:
Odin Møller

Die russische Offensive im Januar 1945 gegen die deutsche Ostgrenze schnitt Millionen von Deutschen in den östlichen Provinzen (Ostpreußen, Westpreußen, Danzig, Schlesien und Pommern) den Fluchtweg ab. Die russische Offensive war der Auslöser für einen massiven Flüchtlingsstrom ziviler Menschen, fast ausschließlich Frauen und Kinder. Nachdem der letzte, überfüllte Zug abgefahren war, war der Weg über die Ostsee der einzige Fluchtweg.

Es war ein Eiswinter mit bis zu 25 Frostgraden und massenhaft Schnee. Schon während der Flucht starben viele Menschen unterwegs an Entkräftung, und viele kleine Kinder erfroren. In den Hafenstädten standen tausende frierender, hungriger Flüchtlinge und warteten auf Schiffe. Wenn ein Schiff ankam, wurden schwache Menschen umgeworfen und totgetrampelt. Auf den Schiffen waren Hygiene und Essensversorgung mehr als schlecht, und oft gab es nicht Platz genug, um sich hinzusetzen oder sich hinzulegen. Alle waren in einer elenden Verfassung, und schon auf den Schiffen starben viele der Flüchtlinge, vor allem Kinder. Mehrere der Flüchtlingsschiffe wurden von sowjetischen U-Booten torpediert, von Bomben getroffen, oder sie trafen auf eine Mine und sanken.

In den Monaten vor der deutschen Kapitulation am 4.Mai 1945 kamen ungefähr 250.000 deutsche Flüchtlinge nach Dänemark. Ein Drittel von ihnen waren Kinder unter 15 Jahren. Einige der Schiffe erreichten Kopenhagen. Hier wurden die Flüchtlinge, vor allem Frauen und Kinder, aber auch verletzte Soldaten und alte Männer, anfangs in Schulen und öffentlichen Gebäuden untergebracht. Dänemark war noch von den Deutschen besetzt, so dass der deutsche Flüchtlingsstrom als Problem der deutschen Besatzungstruppen angesehen wurde, das die Deutschen selbst lösen mussten. Ein großer Teil der Bevölkerung war den Flüchtlingen gegenüber feindlich eingestellt. Es war den Dänen verboten, Kontakt zu den Flüchtlingen zu haben.


Später wurden die deutschen Flüchtlinge über das Land verteilt, wo dann Lager errichtet wurden, die meisten bewacht und umzäunt von Stacheldraht. Bis zur Befreiung waren es die deutschen Besatzungsbehörden, die die Verantwortung für die Flüchtlinge hatten, später die dänischen Behörden. Das Essen in den Lagern war vielerorts mangelhaft, ebenso die Hygiene. Die dänischen Krankenhäuser waren im Allgemeinen für die deutschen Flüchtlinge geschlossen und die meisten dänischen Ärzte weigerten sich, sie zu behandeln. Die wenigen alten Ärzte, die mit dem Flüchtlingsstrom gekommen waren, mussten diese Aufgaben bewältigen.

Das offizielle Dänemark, Ministerien und die Gesundheitsbehörde, beschlossen, keine Krankheiten, Geburten oder Todesfälle bei den Flüchtlingen zu registrieren. Ausgenommen waren jedoch Fälle von Paratyphus, Typhus, Flecktyphus und Dysenterie. Ungefähr 23.000 deutsche Flüchtlinge kamen nach Sønderjylland (Nordschleswig), wo sie teils privat in Familien der deutschen Volksgruppe, teils in Schulen und öffentlichen Gebäuden unterkamen, die meisten jedoch in Internierungslagern. Im Mai 1945 waren 6.754 Flüchtlinge im Luftverteidigungskreis Sønderborg. Von diesen befanden sich 4.254 Flüchtlinge in Lagern, teils auf Schiffen im Hafen und teils in der Stadt Sønderborg: Askovhus in Hertug Hans Gade, die Freimaurerloge in Herman Bangsvej, Haus Adalbert in Helgolandsgade, Herzog Friedrich-Schule in Kirkealle, Hotel Alhambra in Sundgade, Hotel Strand in Strandvejen, die Handwerkerschule in Søndre Landevej, Jugendheim in Ringridervej, KFUM in Løkken, die Ringreiterhalle und das Reithaus auf Ringriderpladsen, St.Jørgensschule auf Kirketorvet und Statsskolen in Kongevej.

Ungefähr 800 Flüchtlinge waren auf Alsen verteilt einquartiert, entweder privat (bei volksdeutschen Familien) oder in Lagern. 1.700 Flüchtlinge waren auf Sundeved privat einquartiert. In den Jahren 1945-1949 starben mehr als 7000 Flüchtlingskinder unter 5 Jahren in Dänemark. Etwa 3000 von ihnen starben als Säuglinge. Sie starben an Mangelernährung, Lungenentzündung, Masern, Diphterie, Scharlach, Tuberkulose, Magen-Darm-Krankheiten und Schwäche.

Zum Zeitpunkt der Kapitulation Deutschlands am 4. Mai 1945 waren ungefähr 550.000 Deutsche in Dänemark, davon ungefähr 300.000 Soldaten mit 50.000 Verletzten. Die Soldaten verließen schnell das Land, während die ersten Flüchtlinge 1946 das Land verlassen konnten und die letzten im Februar 1949. Es sind 14.853 deutsche Flüchtlinge und 10.077 deutsche Soldaten auf Friedhöfen in Dänemark beerdigt.

Hier auf dem Friedhof der Christianskirche liegen 185 deutsche Flüchtlinge und 45 Angehörige der Wehrmacht, alle 1945 oder am Beginn von 1946 gestorben/ beigesetzt, hiervon 70 Kinder unter 18 Jahren. Unter den 45 Soldaten sind auch die 11 Männer, die am 5. Mai 1945 wegen Meuterei standrechtlich erschossen wurden.